17. Januar 2018

IMMUNIC Therapeutics – Warum haben wir investiert?

Seit Anfang des Jahres 2017 sind wir mit einem IBG-Fonds an der Immunic Therapeutics AG beteiligt. Das junge Biotech-Unternehmen mit Standorten in Martinsried und Halle/Saale konnte im Herbst vergangen Jahres die Series A-Finanzierungsrunde mit beachtlichen EUR 31 Mio abschließen.

Der profilierte Forschungs- und Biotechnologiestandort Halle, der ein Schwerpunkt der Protein- und Wirkstoffbiochemie insbesondere für niedermolekulare Wirkstoffe ist und als ideales Forschungsumfeld gilt, gewinnt durch die Ansiedlung der Immunic GmbH weiter an Industriebezug und pharmanaher Forschung.

Immunic entwickelt Arzneimittel zur Behandlung chronischer Entzündungserkrankungen und Autoimmunerkrankungen. Das sind beispielsweise chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn. Das Unternehmen hat sich dabei auf die Entwicklung sog. Immun-Modulatoren spezialisiert, die spezifisch in das Krankheitsgeschehen eingreifen. Diese Wirkstoffe zielen insbesondere auf sogenannte TH17-Immunzellen, die maßgeblich in der Entstehung und das Fortschreiten dieser Erkrankungen involviert sind. Damit unterscheidet sich dieser sehr spezifische Ansatz von anderen immunsuppressiven Ansätzen.

Wenn auch noch sehr früh in der präklinischen Entwicklung, überzeugte uns insbesondere auch das zweite Entwicklungsprogramm: ein Wirkstoffkandidat, der auf den Kernrezeptor ROR-gamma T abzielt und eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der TH17-Zellen darstellt.

Das weltweite Marktpotential für beide Entwicklungsprogramme ist riesig. Der Bedarf an wirksamen und auch sicheren Medikamenten, die zudem auch oral eingenommen werden können, ist für chronische Erkrankungen sehr hoch. Die betroffenen Patienten gewinnen enorm an Lebensqualität, wenn sie auf wirksame Arzneimittel, mit geringen Nebenwirkungen zurückgreifen können, die sie zuhause, in ihrer gewohnten Umgebung, oral einnehmen können und deren Verabreichung keinen Arztpraxis- oder Krankenhausaufenthalt bedingt.

Neben den validen Datensätzen hat uns insbesondere das vierköpfige Gründer- und Managementteam überzeugt, das, sehr breit aufgestellt mit weit überdurchschnittlicher Qualifikation und internationaler (industrie-)Erfahrung und darüber hinaus aus extrem gut vernetzt ist.

Immunic ist angetreten, in den nächsten drei Jahren, die Wirksamkeit der beiden Leitprojekte in Patienten zu zeigen. Hier hat sich die Gesellschaft seit Eingang unserer Beteiligung gut entwickelt: Jüngst konnte über den erfolgreichen Abschluss von zwei Phase 1-Studien berichtet werden. Das Team startet gerade eine internationale klinische Phase 2-Studie mit dem Lead-Kandidaten IMU-838 in der Indikation Colitis Ulcerosa. Auch die Entwicklung des zweiten Arzneimittelkandidaten verläuft planmäßig. In diesem Jahr soll IMU-366 in die klinische Prüfung überführt werden.

Immunic konnte mit einem sehr soliden Investment Case und einem exzellenten Team ein internationales Konsortium namhafter Life Science-Investoren überzeugen und eine – auch im internationalen Vergleich – beeindruckende Finanzierungsrunde abschießen. Das Geld wird ausreichen die Wirksamkeit des Lead-Kandidaten in einer klinischen Phase 2 zu zeigen und für den zweiten Entwicklungskandidaten in einer klinischen Phase 1 die Sicherheit und Unbedenklichkeit zu belegen. Mit dem Erreichen dieser signifikanten Etappenziele, wird eine massive Wertsteigerung einhergehen.

Die pharmazeutische Entwicklung neuer, innovativer Produkte kostet sehr viel Geld, bietet im Erfolgsfall jedoch auch eine außenordentliche Rendite.